Gerade entdeckt: Ein tolles Bild. Es ist ein Gruppenbild, das einige Freunde gemacht haben – allerdings ein besonderes. Nämlich das hier:
Zum Vergleich das wohlbekannte Original von Leonardo da Vinci:
Der Huffington Post sagte Fatima Ali, die offenbar die Idee zu diesem Foto hatte: „For this year’s photo, we wanted to do something that, in its own humble way, aimed to bridge the gap between Eastern and Western cultural and religious norms. We looked up the painting, assigned each person a character, and meticulously tried to mimic the image, while also making it our own.“ Die meisten der Personen in dem Bild seien gläubige Muslime, sagt Fatima Ali zudem.
Manchmal kann ein Anstoß zu Dialog und Diskussion so einfach sein. Muslime stellen ein Bild nach, das eine zutiefst christliche Prägung und Wirkungsgeschichte hat. Nicht, um sich darüber lustig zu machen, sondern um damit ein Zeichen zu setzen, ihre eigene Interpretation mit hineinzubringen und zum Nachdenken anzuregen. Es hat funktioniert, zumindest bei mir.
Für den Dialog zwischen Kulturen und Religionen sind solche Aktionen überaus hilfreich, wenn sie auch in noch so kleinem Kreis geschehen. Vielleicht fühlt sich manch einer provoziert, andere sind begeistert. Doch eines ist allen gemeinsam: Man spricht darüber, tauscht sich aus. Über solch kreative Ideen kommt man leichter ins Gespräch als über abstrakte Themensetzungen. Und es fällt auch kaum auf, dass ein muslimischer Jünger fehlt.
Glückwunsch an die Foto-Truppe – und danke für das tolle Bild!
Es gab schon so viele Nachstellungen und Verfremdungen dieses Bilds. Auch in der Werbung, immer mit der Idee: Aufmerksamkeit. So kommt es mir nicht innovativ, sondern eher langweilig vor. Mir ist natürlich aufgefallen, dass keiner einen Nimbus hat und auch einer zu wenig abgebildet ist! Was die Absicht des Dialogs betrifft: Wie wäre es mit einer Erwiderung von Christen über „Mohammed“? Die dürfte wohl eher einen Anschlag nach sich ziehen …
Tut mir leid, diese Aussage führt dazu, dass ich den Kommentar nicht wirklich ernst nehmen kann. 1000 Mal gehört, 1000 Mal für unreflektiert und vor allem in keiner Weise zielführend befunden. Im Bezug auf eine solche plumpe und oberflächliche Argumentation kann ich nur wieder zitieren:
Ich muss irgendeinen bisherigen Kommentar zu „Das muslimische Abendmahl“ übersehen haben. Oder waren die Kommentare alle so, dass sie, warum auch immer, gelöscht wurden. Oder ist es so, dass alle, die die Idee nicht genial finden als „plump und oberflächlich“ klassifiziert werden? Eine differenzierte Darstellung von Sachverhalten ist immer dienlich – was den Wahrheitsgehalt einfacher Aussagen an sich aber wohl kaum in Frage stellt.
Um im gewünschten elaborierten Sprachcode zu bleiben: Das Bild ist hervorragend dazu geeignet religiöse Gefühle zu verletzen und eine interreligiöse Annährung erfolgreich zu verhindern, umso mehr, als ob ich genau das nicht sagen dürfte.
@Frank Leissler:
Keine Sorge, ich zensiere nichts, solange es in einem vernünftigen Ton geschrieben ist.
Ich bin gerne dazu bereit, darüber zu diskutieren – schließlich ist das ein Grund, warum ich Dinge hier auf dem Blog veröffentliche. Ich finde nicht plump und oberflächlich, dass die Idee des Bildes kritisiert wird. Ich finde die Argumentation: „Wenn wir das mit muslimischen Bildern machen würden, gäbe es Anschläge“ unreflektiert, plump und oberflächlich. Mit einer solchen Aussage zu behaupten, zu einer „differenzierten Darstellung der Sachlage“ beizutragen – das kann ich einfach nicht ernst nehmen.
Das hört sich doch schon besser an. Darüber diskutiere ich gerne! Dazu sage ich gleich von meiner Seite, dass ich mich in meinen religiösen Gefühlen als Christ nicht verletzt fühle. Und frage: Fühlen Sie sich verletzt? Falls ja, warum?