Ich habe irgendwie das Gefühl, das Podcasts gerade am Boomen sind. Täuscht das, oder erfreut sich das Format stetig wachsender Beliebtheit? Schön wäre es jedenfalls! Ich selbst versuche mich ja auch daran, in wenigen Tagen startet mein neues Podcast-Projekt „Secta“, in dem es um Sekten und religiöse Sondergemeinschaften gehen soll (Mehr dazu hier).

Das hat mich auf eine Idee gebracht. Vor allem angesichts der Fülle an Podcasts, die da draußen existieren, wäre es doch schön, mal ein paar Tipps zu bekommen, was andere so hören. Deshalb rufe ich hiermit zu einer Blogparade auf: Ich will eure fünf Lieblings-Podcasts wissen. Was hört ihr gerade besonders gerne und warum?

Blogparade heißt: Ihr veröffentlicht auf eurem Blog einen Beitrag, in dem ihr eure fünf Lieblings-Podcasts vorstellt. Dabei verweist ihr auf diesen Beitrag hier und hinterlasst einen Kommentar oder schickt einen Pingback, damit ich euren Artikel dann hier verlinken kann. (So reicht ihr den Beitrag quasi ein). Deadline für die Teilnahme ist in exakt vier Wochen, am 10. April 2017 um 23.59 Uhr. Am Ende veröffentliche ich dann nochmal einen Artikel mit einer Zusammenfassung – und ich hoffe, wir haben dann einen netten Pool an guten Podcast-Empfehlungen zusammen! Wenn ihr selbst keinen Blog habt – natürlich dürft ihr auch hier in den Kommentaren eure Empfehlungen dalassen!

Ich lege selbstverständlich vor und lasse euch wissen, welche fünf Podcasts ich derzeit gerne und regelmäßig höre. Das ist eine Momentaufnahme, da das bei mir häufiger wechselt und ich deutlich mehr Podcasts abonniert habe. Hier aber diejenigen, die mir gerade am meisten Spaß machen:

Platz 5: Methodisch inkorrekt

In jeder Folge stellen die beiden Physiker Reinhard und Nicolas aktuelle wissenschaftliche Studien vor. Das ist immer interessant, immer sympathisch, aber: Immer auch zu lang. Die Folgen (alle zwei Wochen erscheint eine neue) dauern gut und gerne zwischen drei und vier Stunden.  Da ist Etappenhören angesagt. Oder auch einfach überspringen. Schade: Kürze würde dem Format gut tun. Dennoch höre ich hier regelmäßig und gern rein.

Hier findet ihr „Metodisch inkorrekt“.

Platz 4: Das philosophische Radio

Eine Stunde, jede Woche Freitagabends: Der Radiosender WDR 5 liefert sein „Philosophisches Radio“ mit Jürgen Wiebicke auch als Podcast aus. In jeder Folge spricht er mit einem Gast über ein (philosophisches) Thema – und das tut er sehr angenehm. Verständlich, lehrreich, interessant: „Das philosophische Radio“ verpasse ich selten.

Hier findet ihr „Das philosophische Radio“.

Platz 3: Invisibilia (Englisch)

Invisibilia kommt Staffelweise heraus – zwei sind bereits erschienen (= 21 Folgen). Der Podcast macht sehr viel Spaß. Er beschäftigt sich mit Dingen, die man nicht sehen kann. Wie leben Menschen, die keine Angst empfinden können? Wie können Blinde per „Echolocation“ navigieren – und dann sogar Fahrradfahren? Spannende Themen, die gut vermittelt und umgesetzt werden. Absolute Hörempfehlung!

Hier findet ihr „Invisibilia“.

Platz 2: Hossa Talk

Ja, die Jungs von Hossa Talk habe ich hier schonmal kurz vorgestellt. Immer noch ein Dauerbrenner in meiner Playlist, ich verpasse kaum eine Folge. Die beiden reden unkonventionell, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, über die Frage, wie man heute noch Christsein kann. Die Themen sind gut gewählt, immer wieder sind Gäste mit in der Show. Da ist immer was zum Nachdenken dabei! 

Hier findet ihr „Hossa Talk“.

Platz 1: Ask Science Mike & The Liturgists (Englisch)

Ich gebe zu, es ist etwas gemogelt: Zwei Podcasts auf dem ersten Platz. Aber immerhin sind sie miteinander verbunden, denn „Science Mike“ von „Ask Science Mike“ ist auch einer der Macher von „The Liturgists“ (zusammen mit Michael Gungor). Beide Podcasts sind soetwas wie Dauerbrenner auf meiner Playliste. Bei „Ask Science Mike“ geht es um die Schnittstelle zwischen Glauben und Wissenschaft – HörerInnen können Fragen einsenden und Mike beanwortet diese dann – er ist tatsächlich einfach ein geborener Sprecher, der die Themen immer anschaulich & sympathisch rüberbringt. Einen Mehrwehrt habe ich da eigentlich fast immer. 

„The Liturgists“ widmet sich ebenfalls allen möglichen Themen und Fragen nach einem anschlussfähigen Glauben. Zudem geht es aber auch um philosophische Fragen wie: „Woher wissen wir eigentlich, was wir wissen?“ und um Themen wie „Ableism“ (= Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, die wir häufig auch unbewusst vornehmen). 

Hier findet ihr „Ask Science Mike“ und hier „The Liturgists“.

Und sonst so

Es fiel mir nicht ganz so leicht, die Top-Podcasts auszuwählen. Ich habe nämlich noch einige andere abonniert. Gerne höre ich immer auch zum Beispiel Hoaxilla und Glaubenssache, die allerdings beide nur selten neue Folgen veröffentlichen. Außerdem findet man in meinen Abonnements: True Crime Germany, den DÖFCastDRadio Wissen Hörsaal, The Mystery Show. 

Im christlichen bzw. theologischen Bereich höre ich regelmäßig bei Worthaus rein, ab und an bei Gott bewahre, Offenbart (die Jungs sind noch sehr neu im Geschäft) und bei Gretchenfrage. Bekannt sind mir noch Movecast und Fromm+ Frei. Bei denen habe ich bisher aber nur einzelne Folgen gehört.

Nun bin ich gespannt: Was hört ihr so?

[Regelmäßiges Update: Bisherige Teilnehmer]

Ich liste hier mal noch die Beiträge, die auf anderen Blogs geschrieben wurden in chronologischer Reihenfolge – die Pingbacks gehen bei den Kommentaren gerne unter.

Veröffentlicht von Fabian M.

Fabian Maysenhölder, Diplom-Theologe und Online-Journalist, ist Herausgeber des Blogs "Theopop". Während seiner Berliner Studienzeit wurde bei ihm in einem Seminar zu dem Thema „Kirche in den elektronischen Medien“ Interesse für diesen Forschungsbereich geweckt, der immer mehr an Bedeutung gewinnt – nicht nur für die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit. In seiner Freizeit spielt er Badminton und engagiert sich ehrenamtlich in der Straffälligenhilfe.

4 Antworten auf &‌#8222;Blogparade: Zeigt her eure Podcast-Abos&‌#8220;

  1. Ich laß das mal hier, denn ich hab kein Blog. Okay, ich hab ein Blog, das gehört aber zu meinem eigenen Podcast, da schreib ich nichts Themenfremdes dazwischen.

    (Schon wieder eine Empfehlung für „Hossa Talk“! Es wird wohl langsam echt Zeit, daß ich damit starte.)

    Meine fünf liebsten Podcasts, in alphabetischer Reihenfolge. Weil ich je nach Tagesform mal den einen, mal den anderen mehr lieb hab – und unterm Strich daher alle gleich.

    Männer, die auf Videos starren
    Die schönsten Podcasts sind oft die, die meinen Horizont erweitern. Aus normalen Film- und Serienpodcasts kann ich, obwohl das auch meine Hauptinteressen sind, oft nur wenig für mich herausholen. Das findet von mir aus gesehen diesseits des Tellerrands statt. Jenseits sind die Männer, die auf Videos starren. Schlechte, obskure, unterschlagene Filme mit viel Liebe kuratiert und mit unnachahmlichem Humor vorgestellt. Jede Folge verlängert meine Liste an Filmen, die ich noch sehen muß. Das passiert auf hohem Niveau, aber zum Glück wird immer mal ein Furzwitz eingestreut.

    Methodisch inkorrekt
    Mehr Horizonterweiterung. Was macht eigentlich die Wissenschaft so? Kann man, woran heute geforscht wird, verstehen? Mit Hilfe der absoluten Sympathieträger der Wissenschaftskommunikation, der Herren Remfort und Wöhrl, kann man. Jede Folge eine wissensmehrende, bunte und urkomische Gala.

    (Für mich ist die Länge gut. Das hat was Exzessiv-ekstatisches. Auch ist es prima, wenn Themen zuende gebracht werden, unbenommen von der Länge. Gerade für diese Ausführlichkeit existiert doch das freie Format „Podcast“, das nicht stur auf 60-Minuten-Happen ausgelegt ist. Außerdem hab ich so viel Hausarbeit, bei der ich was hören mag, daß ich mich über mehr gehaltvollen Content immer freue.)

    Stay Forever
    Oberflächlich gesehen geht es um Computerspiele von früher, eines pro Folge. Das Besondere ist, was dieses Thema untermauert: die Eloquenz, der Charme und der hintersinnige Witz, mit dem die Herren Schmidt und Lott operieren. Eine Hörstunde fühlt sich an wie fünfzehn Minuten. Und gleichzeitig ist der Podcast hochanalytisch und kulturhistorisch relevant. Eine wahre Perle, aus der auch Hörer etwas mitnehmen, die mit dem Thema per se nichts anfangen können.

    True Crime Germany
    Spannende, erschütternde, gruselige Fälle aus der deutschen Kriminalgeschichte. Hervorragend recherchiert, manchmal provokant spekulativ und immer packend vorgetragen. In den besten Momenten tritt der Fall in den Hintergrund und die drei Sprecher geben sich wichtigen, ethischen Diskussionen hin.

    Young in the 80s
    Die Popkultur all derer, die in den Achtzigern aufgewachsen sind, ist heute noch immer allgegenwärtig und verehrt. Und doch auch eine Art nicht mehr wiederzuerlangendes Atlantis. Zwei Brüder, die wundervoll zu- und miteinander sind, gehen auf Tauchstation und heben aus pointiert gesetzten Themensektoren so manchen Schatz – um ihn dann in MP3-förmigen Zeitkapseln zu hinterlegen. Durch und durch wundervoll.
    (Übrigens die Hauptinspiration für meinen eigenen Podcast.)

    1. Wow, danke für den ausführlichen Beitrag!

      Methodisch inkorrekt […] Das hat was Exzessiv-ekstatisches.

      Ja, da gebe ich dir recht. Ist aber letztlich wohl Geschmackssache – ich finde es auch gut, dass die Themen ausführlich behandelt werden. Aber man könnte an anderer Stelle kürzen. Wie gesagt: Ist wohl Geschmackssache. Ich mag die Jungs ja auch! 😀

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