Snow White and the Gospel?

„Snow White and The Huntsman“ erscheint anhand des Trailers wie ein netter Märchenfilm mit Actionszenen für die Spannung und zwischendurch zur Abwechslung Fantasyeinschüben.

Beim Schauen des ganzen Filmes allerdings fallen schnell Bezüge zum Evangelium auf.

Die böse Königin Ravenna (Charlize Theron) kommt durch eine List in das Königreich von Schneewittchens Vater, heiratet ihn und tötet ihn noch in der Hochzeitsnacht. Schneewittchen (Kristen Stewart) wird im Nordturm eingesperrt, kann aber fliehen und wird von zwei Elstern geführt. Dieses Motiv findet sich in 1. Könige 17, wo der Prophet Elia allerdings nicht von Elstern, sondern von Raben versorgt wird.

Nun wird Schneewittchen von der Königin gejagt, da diese glaubt Unsterblichkeit zu erlangen, wenn sie Schneewittchen opfert. Das Leben des Königskindes soll ihren Alterungsprozess stoppen und ihr ewiges Leben bringen. „Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen“ (Jesaja 53,4). Jedoch ist zu beachten, dass Schneewittchen für Ravenna nur das Mittel zum Zweck darstellt, während der Gottesknecht, von dem in Jesaja die Rede ist, in sein Leiden einwilligt.

Makellosigkeit und reinstes Blut sind Schneewittchens dauerhafte Merkmale im Film, die an die Opfergesetze der Priester erinnern. So soll der Priester in 3. Mose 4,3 „einen jungen Stier darbringen, der ohne Fehler ist“.

Später im Film gelangen der gute Jäger (gespielt von Chris Hemsworth), der Schneewittchen beschützt, und diese selbst zu den Zwergen. Nach ihrer Ankunft bessern sich auf wundersame Weise die gesundheitlichen Beschwerden der Zwerge. Dies entspricht den Heilungs-Summarien in den Evangelien. Jesus heilt aktiv indem er z.B. die Hand auflegt, während Schneewittchen allein durch ihre Anwesenheit heilt.

Als Schneewittchen schließlich wie im Märchen in den vergifteten Apfel gebissen hat und gestorben ist, findet sich im Film eine andere Fortsetzung der Geschichte.

Kein Zwerg stolpert und kein Prinz küsst sie wach. Nach längerer Totenruhe aufersteht Schneewittchen sozusagen und beschließt sofort in den Kampf gegen ihre Stiefmutter zu ziehen. Also wird Schneewittchen nicht durch äußere Einwirkungen aufgeweckt, sondern steht aus eigener Kraft vom Tod auf. Über Jesus hingegen gibt es einerseits Aussagen, die von seiner Auferstehung (aktiv) reden (Matthäus 28,6; Markus 16,14; Lukas 24,34, etc.), andererseits auch von seiner Auferweckung (passiv) durch den Vater (Apostelgeschichte 2,24, etc.).

Könnte man Schneewittchen also als eine Art weiblichen Erlöser verstehen, da sie allein die Möglichkeit hat, das Böse in Person von Ravenna zu besiegen?