(Bild: Jürgen Mangelsdorf, flickr.com unter cc-by-sa-nd 2.0)
(Bild: Jürgen Mangelsdorf, flickr.com unter cc-by-sa-nd 2.0)

Vor ziemlich genau 45 Jahren, am 21. Juli 1969, betraten die ersten Menschen den Mond. Das dürfte allseits bekannt sein. Was weniger bekannt ist: Die ersten Dinge, die auf dem Mond verspeist wurden, waren Brot und Wein. Denn Buzz Aldrin, der zweite Mensch auf dem Mond, feierte kurz vor dem Ausstieg aus dem „Eagle“ das Abendmahl.

Aldrin, heute 84 Jahre alt, war damals Mitglied einer Presbyterkirche in Texas. Vor dem Abflug Richtung Mond bat er seinen Pastor darum, ihm ein bisschen Wein, ein wenig Brot und einen kleinen Silberkelch zu geben. Diese Dinge nahm der Astronaut mit auf den Mond. Vor dem besinnlichen Moment las Aldrin im Stillen eine Passage aus der Bibel: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer an  mir bleibt und dann ich an ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr gar nichts tun.“ (Joh. 15,5 in der Übersetzung der Offenen Bibel). Die Nasa übertrug die Aktion damals nicht öffentlich, da sie sich gerade in einem Rechtsstreit mit einer Atheistin befand, die gegen eine öffentliche Lesung der Apollo 8-Crew aus dem Buch Genesis vorging.

In einem Artikel ein Jahr nach der Mondlandung schreibt Aldrin ausführlich über das erste Abendmahl im Weltall:

Now Neil and I were sitting inside Eagle, while Mike circled in lunar orbit unseen in the black sky above us.  In a little while after our scheduled meal period, Neil would give the signal to step down the ladder onto the powdery surface of the moon.  Now was the moment for communion.

So I unstowed the elements in their flight packets.  I put them and the scripture reading on the little table in front of the abort guidance system computer.

Then I called back to Houston.

“Houston, this is Eagle.  This is the LM Pilot speaking.  I would like to request a few moments of silence.  I would like to invite each person listening in, wherever and whomever he may be, to contemplate for a moment the events of the past few hours and to invite each person listening, wherever and whomever he may be, to contemplate for a moment the events of the past few hours and to give thanks in his own individual way.

[…]

I poured the wine into the chalice our church had given me.  In the one-sixth gravity of the moon the wine curled slowly and gracefully up the side of the cup.  It was interesting to think that the very first liquid ever poured on the moon, and the first food eaten there, were communion elements.

And so, just before I partook of the elements, I read the words, which I had chosen to indicate our trust that as man probes into space we are in fact acting in Christ.”

Auch in seinem autobiographischen Buch „Magnificent Desolation“ (hier) berichtet er darüber. Dort allerdings schreibt er auch, dass er es heute vermutlich anders machen würde. „Obwohl es für mich eine tiefe, bedeutungsvolle Erfahrung war, es war ein christliches Sakrament. Und wir sind im Namen der gesamten Menschheit zum Mond gekommen – ob sie nun Christen, Juden, Muslime, Animisten, Agnostiker oder Atheisten sind. Aber zu dieser Zeit konnte ich keinen besseren Weg finden, die enorme Tragweite der Apollo 11-Erfahrung  anzuerkennen, als Gott Dank zu sagen.“

 

Veröffentlicht von Fabian M.

Fabian Maysenhölder, Diplom-Theologe und Online-Journalist, ist Herausgeber des Blogs "Theopop". Während seiner Berliner Studienzeit wurde bei ihm in einem Seminar zu dem Thema „Kirche in den elektronischen Medien“ Interesse für diesen Forschungsbereich geweckt, der immer mehr an Bedeutung gewinnt – nicht nur für die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit. In seiner Freizeit spielt er Badminton und engagiert sich ehrenamtlich in der Straffälligenhilfe.

2 Antworten auf &‌#8222;Fun-Fact: Das geheime Abendmahl auf dem Mond&‌#8220;

  1. Pingback: theolounge.de
  2. Das ist ja herrlich. Hätte nicht gedacht, dass sie NASA ihren Astronauten solche Extravaganzen erlaubt. Und das man vor einer Mondmission über so etwas nachdenkt.

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