Theopop wird älter – und ihr gewinnt!

Ein Jahr TheoPop - und weiter geht's! (Bild: will Clayton/flickr.com unter cc-by-sa)
Ein Jahr TheoPop – und weiter geht’s! (Bild: will Clayton/flickr.com unter cc-by-sa)

Man glaubt es kaum, aber TheoPop wird heute genau ein Jahr alt. Am 9. Juni 2012 starteten wir, pünktlich zur Fußball-Europameisterschaft 2012, mit einem Artikel zu dem „Vater-Unser“-Championsleague-Werbespot. Seither ist viel passiert. Es folgten zahlreiche Artikel zu den verschiedensten Themen, und über TheoPop wurde in einigen Medien berichtet. Nicht zuletzt auch wegen unserer Nominierung für den Wettbewerb um den „Webfish 2013“, bei dem wir letztlich den dritten Platz belegten. Es war also ein sehr ereignisreiches erstes Jahr. Und vor allem: Es macht Lust auf mehr. Wir haben noch viel geplant und viele Ideen im Hinterkopf, die wir nach und nach umsetzen wollen. Und da unser Blogthema ständig aktuell ist, geht uns der Schreib-Stoff so schnell nicht aus.

Doch unser Blog wäre nichts ohne euch – unsere Leser! Nun hätten wir einen Kuchen backen oder eine Runde Sekt ausschenken können, doch wir haben uns etwas Besseres überlegt: Weil wir uns für eure Unterstützung, Motivation und Mitwirkung an diesem Blog bedanken wollen, veranstalten wir ein Geburtstags-Gewinnspiel. Denn was wäre ein Geburtstag ohne Geschenke? 

Das gibt’s:

Wir verlosen zwei tolle Preise:

Zeitzeichen-Abo und Götter wie wir-DVD1. Ein Abonnement der Zeitschrift „zeitzeichen“

zeitzeichen“ ist eine monatlich erscheinende Zeitschrift mit Kommentaren zu Religion und Gesellschaft aus evangelischer Perspektive. Nicht nur, dass „zeitzeichen“ eine wirklich lesenswerte Zeitschrift mit Tiefgang ist: Wir schenken einem von euch ein Halbjahres-Abonnement!

Vielen Dank an die zeitzeichen-Redaktion und das GEP, die diesen Gewinn sponsern!

2. Eine DVD der Sendung „Götter wie wir“ (6 Folgen, je 15 Minuten)

Die Sendung hat im vergangenen Jahr für viel Wirbel gesorgt und ist vor allem in christlichen Kreisen umstritten. Auch wir haben uns thematisch damit auseinandergesetzt. Man muss nicht alles daran gut finden, aber sicher ist eines: Man kommt durch diese Sendung ins Gespräch über seine Religion. Ob im Unterricht, in der Gemeinde, oder im privaten Kreis: Einsatzmöglichkeiten gibt es viele!

Vielen Dank an Neue Visionen Medien GmbH, dem Sponsor der DVD. Wer sie kaufen möchte, kann dies hier tun: www.goodmovies.de .

So funktioniert’s:

Jeder kann gewinnen, und das sogar ganz einfach: Wir wollen nur euer Feedback! Was mögt ihr an TheoPop, was findet ihr furchtbar? Und über welche konkreten Themen würdet ihr gerne mal etwas lesen? Füllt einfach das folgende Formular aus und sendet es ab, und schon seid ihr bei der Verlosung dabei.

Einsendeschluss war am 16. Juni um 24 Uhr. Die Gewinner werden in der Woche darauf bekanntgegeben.

In diesem Sinne – Viel Erfolg!

Die Liturgie des Fußballs

Als der FC Bayern gegen Borussia Dortmund den Championsleague-Titel 2013 holte, sahen mehr als 21 Millionen Menschen die Fernsehübertragung. Im Wembley-Stadion selbst saßen rund 90.000 Fans, die Arena war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Je 25.000 Karten wurden direkt von den Final-Clubs verteilt, mindestens 50.000 Fußball-Anhänger reisten also aus Deutschland extra für das denkwürdige Finalspiel nach London: Eine ganz besondere Pilgerreise. Und natürlich stellt sich die Frage, was Menschen dazu bewegt, geradezu schwindelerregende Preise für eine 90-minütige Veranstaltung zu bezahlen (Hier z.B. ein ebay-Angebot: Zwei Tickets für schlappe 9.000 Euro, zzgl. Anreise und Übernachtung). 

Doch egal ob Championsleague, DFB-Pokal oder Bundesliga-Spiel: Für Fußball-Fans ist es etwas ganz Besonderes, im Stadion anwesend zu sein. Und wenn das schon nicht möglich ist, dann wird das Spiel wenigstens an einem Ort verfolgt, wo möglichst viele andere Fans ebenfalls mitfiebern: ob Biergarten, Kneipe oder Sportsbar. Denn dann bekommt man wenigstens ein bisschen mit von der „beeindruckenden Atmosphäre“ und dem „Gefühl, dabei zu sein“, wie es Fußballkaiser Beckenbauer in dem Spot oben sagt.

Fußball ist Gemeinschaft

Fußball - Leuchter
(Bild:Philipp Spreckels/flickr.com)

Die Faszination des Fußballs für die Zuschauer entsteht, so vielleicht eine These, nicht in erster Linie aus dem Spiel selbst heraus, sondern erst in der Gemeinschaft mit anderen: Sei es im gemeinsamen Besingen des Lieblingsvereins, der Diskussion über die Leistung des Torwarts, der Begeisterung über einen schönen Pass in die Sturmspitze, die aber auch erst in der Mitteilung an andere zur Geltung kommt. Und so fördert – und fordert – Fußball eine Gemeinschaft. Eine sehr starke sogar, da braucht man sich nur die Unterstützung der Fans für ihre Mannschaft anzuschauen. Mit der Beschreibung des Soziologen Emile Durkheim, der die gemeinschaftsstiftende Funktion der Religion betont, könnte man den Fußball recht problemlos als eine Religion bezeichnen. Die Konfessionen sind die Fanclubs, die Stadien deren sakrale Gebäude.

Im Zentrum der „Religion Fußball“ stehen jene 90 Minuten, in denen 22 Menschen einem Ball hinterherlaufen und versuchen, ihn ins gegnerische Tor zu befördern. Gewissermaßen vergleichbar mit dem sonntäglichen Gottesdienst, nur eben meist Samstags. Auf jeden Fall aber regelmäßig. Interessant sind hierbei die Beobachtungen, die der Theologe Thomas Klie in seinem Aufsatz „Ekstase auf Zeit“ (in „Praktische Theologie“, 41. Jg, Heft 2, S. 90-94)  macht. Unter anderem nämlich jene, dass die Vorbereitung auf das Spiel – ähnlich einem Kirchgang oder einer Pilgerreise – schon lange vor dem Spiel beginnt. Und weil er es so schön formuliert hat, soll es hier einfach zitiert werden:

Vorspiele, ganz gleich ob sie einem Gottesdienst oder einem Ballspiel vorangehen – wollen immer auch begangen werden. Indem man sich aufmacht, folgt man dem Ruf eines Geschehnisses, das ein zeitweilig intensiviertes Leben verheißt und darum auf somatische [= körperliche, Anm. v. mir] Präsenz setzt. Fußball vor dem Bildschirm hat mit Bundesliga im Stadion so viel zu tun wie Barbie mit Heidi Klum.

Der Weg ins Stadion ist also der Weg hin zu einer Erfahrung, die man anderswo nicht oder nur schwer machen kann. Die Erfahrung einer „Ekstase auf Zeit“, die durch Medien hindurch nicht transportiert werden kann. 

Der Gottesdienst

Doch das ist freilich nur der erste Schritt. Die Pilgerreise ist im Stadion zu Ende; dann jedoch beginnt die Liturgie des Fußballs. Die Hymnen, die meist schon auf dem Weg ins Stadion von torkelnden Fans ordentlich geprobt werden, erklingen nun in ihrer vollen Pracht. Fangesänge werden angestimmt, bevor es auf dem Rasen losgeht. Und bei Länderspielen ist, Hand auf’s Herz, die Nationalhymne obligatorisch. 

Auch der Wechselgesang zwischen Pfarrer und Gemeinde darf nicht fehlen. Der Stadionsprecher macht mit den Vornamen der Spieler den Anfang, die Fußballgemeinde brüllt den jeweiligen Nachnamen. Die Struktur ist immer gleich,  die Parallele offenbar. Und wer zum ersten Mal einen Gottesdienst besucht, kann in die liturgischen Gemeindegesänge ebensowenig mit einstimmen wie jemand, der zum ersten Mal ein Stadion besucht und mit den Namen der Spieler nicht vertraut ist.

Zu guter Letzt gibt es beim Fußball im sakralen Versammlungsraum, dem Stadion, zusätzlich noch einen Bereich, der nicht von jedem betreten werden darf: den heiligen Rasen. Nur ein sehr eingeschränkter Personenkreis hat hier Zutritt. Auch hier lasse ich wieder stehen, was Thomas Klie schreibt:

Das Spielfeld bzw. der Chorraum ist einem auserwählten Personenkreis vorbehalten; Stadion-Flitzer werden umgehend entfernt und bestraft. Denn nur die Mannschaften und ihr engster Tross besitzen das aktive Performanzrecht. Die Fan-Gemeinde kann in der Regel nur reagieren auf beim Spiel vollzogene Handlungen und Spielzüge.

Es gibt also zahlreiche Dinge, die man als Parallelen zwischen einem Fußballspiel und einem Gottesdienst aufführen könnte. Von Aufbruch zum Spiel, der Pilgerfahrt, dem Weg zum Gottesdienst samt mentaler Vorbereitung bis hin zum allerheiligsten Altarraum. 

Und nun hat der liturgische Fußball-Kalender, anders als der „richtige„, Pause. Das DFB-Pokalfinale schließt die Bundesliga-Saison ab, bevor es am 9. August wieder auf den Rasen geht. Für eingefleischte Fußball-Fans eine schwierige Zwischenzeit. Irgendwie: Die Fastenzeit der Fußball-Religion.

Mehr zum Thema „Fußball“ bei TheoPop 

Das Championsleage-Vaterunser
Toleranz im Fußball und der Religion
Religiöse Aspekte in Fußball-Hymnen
Bestattung auf dem Fanfriedhof

Die eigene Sekte gründen?

Vor rund einer Woche habe ich versprochen, „in den nächsten Tagen“ würde wieder ein themenbezogenener TheoPop-Artikel erscheinen. Manchmal geschehen Dinge im Leben, die nicht vorhersehbar sind und sich auch vorher nicht planen lassen. Ich kann dieses Versprechen deshalb gerade nicht einlösen – auch diese Woche wird noch nichts Neues erscheinen.

Seht es als kleine „Pfingstpause“ hier auf dem Blog – spätestens Anfang Juni geht’s weiter. Das Thema kann ich schon verraten und ein kleines Schmankerl in Form eines Youtube-Videos liefern: Es wird um „GTA 5“ gehen. Dabei handelt es sich um ein Computerspiel, das in diesem Jahr erscheint – und prominent mit einer eigenen „Religion“ wirbt, einer für das Spiel typischen Satire. Doch mehr dazu dann in dem Blog-Beitrag, der kommen wird. (Update 30.05: Der GTA-5 Artikel wird kommen, allerdings stehen terminbedingt vorher noch andere an…zum Beispiel der hier. Geduld!)  Hier nur das Video zur Einstimmung. Die Software-Firma „Rockstar Games“ hat es vor einigen Wochen in die Welt gesetzt:

Die passende Webseite dazu gibt es hier: http://www.rockstargames.com/epsilonprogram/

Wie gesagt: Verzeiht, dass mehr gerade nicht geht.

Der Webfish und mehr

Am 4. Mai in Hamburg auf dem Kirchentag: Die Webfish-Gewinner.  (v.l.: gemeindemenschen.de, karmeliten.de und theopop.de. Bild: EKD)
Am 4. Mai in Hamburg auf dem Kirchentag: Die Webfish-Gewinner mit dem sächsischen Landesbischof Jochen Bohl (3. v. r. Die Gewinner v.r.: gemeindemenschen.de, karmeliten.de und theopop.de. Bild: EKD)

So, nun ist wieder etwas Luft – und höchste Zeit zu verkünden, dass wir inzwischen die Webfish-Urkunde in den Händen halten. Die Preisverleihung fand auf dem evangelischen Kirchentag in Hamburg am 4.Mai statt. Nun also tragen wir ganz offiziell das Siegel „Bronzener Webfish 2013“. Für TheoPop nahm Friederike Faller (auf dem Bild rechts ganz links) die weite Reise in den Norden auf sich. Von ihr wird auch bald hier auf TheoPop zu lesen sein, sie wird als neue Autorin künftig mitmischen.

Abgesehen vom Webfish wurden auf der  TheoPop-Webseite kleinere Änderungen vorgenommen:

1) Es gibt nun die Kategorie „In eigener Sache“, in der auch dieser Artikel hier gelistet ist. Dort wird in Zukunft Raum für Dinge sein, die nicht direkt mit dem Blogthema, aber mit unserem Blog zu tun haben.  Zum Beispiel der Webfish. 

2) Die Startseite wurde etwas umstrukturiert: Die Kategorien „In eigener Sache“, „Religion im Web“ und „Fundstücke“ sind fortan nicht (mehr) über die obere Navigationsleiste zu erreichen, sondern nur über die dreispaltigen Artikel, die unter dem Slider auf der Homepage platziert sind. Dort werden jeweils die neuesten Artikel aus diesen Kategorien verlinkt.

Fisch trifft Maus. (Bild: fm/TheoPop)
Fisch trifft Maus. (Bild: fm/TheoPop)

3) „Religion im Web“: Aufmerksamen Verfolgern unseres Blogs mag es aufgefallen sein, dass die letzte Ausgabe von „Religion im Web“ nun schon einen Monat zurückliegt. Das liegt schlicht daran, dass die Zeit in den vergangenen Wochen sehr knapp war. Künftig wird „Religion im Web“ voraussichtlich einmal im Monat erscheinen (nicht mehr einmal die Woche), und zwar immer am Ende eines Monats oder am Anfang des nächsten – als Rückblick auf interessante und beachtenswerte Dinge der vergangenen vier Wochen. Die nächste Web-Rundschau erscheint also Ende Mai.

So, soviel zunächst „in eigener Sache“. Jetzt kann wieder munter gebloggt werden, und das wird auch getan. In den kommenden Tagen erscheint wieder ein themenbezogener Artikel. Versprochen!

Fundstücke

Spuren von Religion oder religiöser Symbolik sind überall um uns herum, manchmal subtil, manchmal offenbar. Auf dieser Seite sollen solche Entdeckungen eingefangen werden: Momentaufnahmen. Ob Streetart, Cartoons oder Postkarten – hier wird alles gesammelt, was sich in Bildern festhalten lässt, zum Nachdenken und Schmunzeln anregt oder einfach nur interessant ist. Die Bilder stellen dabei niemals eine Meinungsäußerung dar. Viel Spaß beim Stöbern!

Auch was gefunden?

[singlepic id=190 template=caption]  

[singlepic id=189 template=caption]  

[singlepic id=181 template=caption]  

[singlepic id=180 template=caption]  

[singlepic id=178 template=caption] 

[singlepic id=177 template=caption]

  [singlepic id=171 template=caption]

  [singlepic id=170 template=caption]

 [singlepic id=169 template=caption]

 [singlepic id=168 template=caption]

 

Zum Fundstück-Archiv

Gott. Himmel. Erde. Wasser. Fertig?

Wie versprochen: Hier ist der zweite Artikel zu der neuen Hornbach-Kampagne, in dem wir uns die Plakate genauer anschauen, die der Baumarkt im ganzen Land verteilt. Den ersten Teil, der sich mit dem Werbevideo befasst,  findet ihr hier. Und eines gleich vorweg: Natürlich, es sind Werbeplakate und keine theologischen Ausarbeitungen. Und ehrlich gesagt finde ich die Plakate sehr gelungen, denn sie spielen gekonnt mit Übertreibungen (wie auch das Video). Nichtsdestotrotz: Ein kleiner Wink aus theologischer Perspektive kann nicht schaden. Und interessant ist es allemal.

Auf den ersten Blick sind die Hornbach-Plakate alle gleich aufgebaut. Da werden Zutaten genannt, am Ende steht das fertige „Produkt“, und darunter die Aufforderung: „Und jetzt du.“ Folgende Plakate gibt es:

[nggallery id=24]

1) Fliesen – Wanne – Dusche – Bad – Und jetzt du.

2) Sand – Kies – Wasser – Zement – Haus – Und jetzt du.

3) Samen – Eizelle – Fötus – Mensch – Und jetzt du.

4) Akropolis – Louvre – Taj Mahal – Big Ben – Und jetzt du.

5) Gott – Himmel – Erde – Wasser – Fertig – Und jetzt du.

Samen-Eizelle-Fötus-Mensch -Und jetzt du!
Zack, zack – fertig ist der Mensch. (Bild: Hornbach)

Die ersten drei Plakate entsprechen tatsächlich dem Schema: Zutaten – Produkt -Du! Die letzten beiden fallen aber aus der Reihe. Nummer 4 spielt mit großen architektonischen Leistungen der Menschen (wohlgemerkt chronologisch sortiert) und fordert am Ende gewissermaßen dazu auf, die nächste davon zu erbringen. Und Nummer 5 fällt irgendwie ganz raus, will nicht so recht zu den anderen passen, denn hier werden einfach Worte des ersten Verses der Bibel aneinandergereiht. Doch dazu gleich mehr. Für unsere Betrachtung interessant sind eigentlich nur die Plakate 3) und 5), denn sie spielen auf schöpfungstheologische Motive an. Beginnen wir mit dem ersten.

Mensch und Eizelle, Henne und Ei

Hier gibt es eigentlich nur kurz etwas dazu zu sagen. Denn in erster Linie sind es natürlich biologische Anspielungen, die hier gemacht werden. Die „Zutaten“: Eizelle und Samen, daraus entwickelt sich ein Fötus, der wiederum irgendwann ein fertiges Menschlein ergibt.

Interessant ist aber, dass die Macher der Kampagne ausgerechnet dieses Motiv gewählt haben. Im Gesamtbild muss man schmunzeln, vielleicht provoziert es ein bisschen. Denn die Grundaussage ist klar: Menschen erschaffen? Kein Problem! Mit einem Baumarkt hat das Ganze doch recht wenig zu tun. Vielmehr wird das „Wunder Mensch“ als eine Leistung dargestellt, die in der Regel ohne Probleme reproduzierbar ist. Das mag auf der biologischen Ebene stimmen (zweifellos) – sofern man bereits mindestens zwei Menschen hat. Theologisch müsste man hier aber die Frage nach den Ursprüngen stellen. Denn letztlich läuft das Motiv auf das Henne-oder-Ei-Problem hinaus: Für Samen und Eizelle, die „Zutaten“ des Plakates, braucht es schon am Anfang den, der auch am Ende steht: den Menschen.

Schöpfung – fertig? 

Schöpfung in ganz kurz - das Hornbach-Werbeplakat.
Schöpfung in ganz kurz: Gen 1,1f. (Bild: Hornbach)

Noch interessanter – weil eindeutig mit theologischen bzw. religiösen Motiven besetzt – ist das Plakat Nummer 5. Es fällt völlig aus dem Schema, da hier weder „Zutaten“ genannt werden, noch am Ende das Produkt genannt wird. es wird schlicht festgehalten: „Fertig.“ Ganz oben steht Gott, dann folgen: Himmel, Erde, Wasser. Nach welchem Schema sich die Designer diese Begriffe ausgesucht haben, ist mir nicht ganz klar geworden. Eine Vermutung liefert der Blick auf Genesis 1 Vers 1-2, den ersten Satz der Bibel (Luther-Übersetzung 1984):

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe. Und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.“

Das Plakat ist also prinzipiell nichts anderes als eine sehr knappe Version von Genesis 1,1-2. Und mit dieser Perspektive gewinnt das „Fertig“ am Ende des Plakats einen, sagen wir, merkwürdigen Beiton. Denn Die biblische Schöpfungsgeschichte beginnt eigentlich erst dort richtig, wo das Plakat schon das Ende konstatieren möchte. Der fast poetische Text, der in Genesis 1,1-2,4a die Schöpfung der Welt beschreibt, wird mit einem bloßen „Fertig“ abgetan. Wo bleibt all die Vielfalt, die dort beschrieben wird? Die Tag-Nacht-Ordnung, die Pflanzen, die Tiere – und nicht zuletzt der Mensch? Man möchte das Plakat geradezu anschreien: Nein, nicht fertig! Die Verfasser der Schöpfungsgeschichte bewiesen ein ziemlich gutes Gespür für das, was um sie herum krabbelte und wimmelte, flog und schwamm. Und Gott sei’s gedankt dass unsere Welt nicht nur aus Himmel, Erde und Wasser besteht.

Doch noch ein zweites impliziert das Plakat. Gott wird gewissermaßen als handelnde Person zuerst genannt, dann stellvertretend für seine Leistung – die Schöpfung – der Himmel, die Erde und das Wasser. Und dann das „Fertig“. Sprich: Gott ist fertig. Seine Arbeit ist getan, die Erschaffung der Welt beendet. Und jetzt? Jetzt kommst du. Gott hat seine Arbeit getan. In gewisser Weise ist das zu parallelisieren mit dem Hornbach-Werbespot, den ich in einem vorigen Beitrag besprochen hatte: Gott hat den Planeten gebaut, und was baust du?

Ist Gott also fertig? Diese Aussage  ist alles andere als christlich-theologisch vertretbar. Gott ist, auch wenn die Schöpfungserzählung mit einem „Und siehe, es war sehr gut“ und dem Ruhetag endet, nach biblischem Verständnis nicht fertig. Denn die Geschichte Gottes mit den Menschen endet nicht mit der Schöpfung, sie beginnt mit ihr. Vielleicht könnte man also mit einem kleinen theologischen Augenzwinkern sagen: Wo Hornbach aufhört, fängt Gott erst an.

Am Anfang schuf Hornbach den Planeten

Diese sozialen Medien sind ja schon toll: Einer unserer Leser hat mich über facebook auf die neue Hornbach-Werbekampagne aufmerksam gemacht, die seit einigen Wochen in Deutschland läuft. Und wie könnte ich anders, als das Thema dankbar aufzugreifen? Es gibt nämlich Einiges dazu zu schreiben. Hornbach wirbt sowohl mit Plakaten als auch mit einem TV-Spot. Damit dieser Artikel nicht zu lange wird, wird es kommende Woche einen weiteren Beitrag über die Plakate geben (hier ist er inzwischen zu lesen). In diesem Artikel soll es erst einmal nur um den TV-Spot gehen. Und den könnt ihr euch hier zunächst einmal  anschauen:

[embedyt] http://www.youtube.com/watch?v=HcBKGQt4ctI[/embedyt]

Ein Mann bepflanzt eine riesige Kugel mit Gräsern und Sträuchern. Sogar einige Blüten zupft er zurecht, bearbeitet die Steine und den Boden. Dann macht er am Abend eine kurze Pause in der Badewanne, bevor es am nächsten Morgen wieder an die Arbeit geht: Ein Baum wird aufgerichtet. Ein frischer Gebirgsbach entspringt, das lebensnotwendige Wasser fließt erfrischend und rauschend herunter. Und dann: Ein Schrei aus tiefster Seele, gleich einem Urschrei, der das Werk vollendet.

Was nun passiert, liegt nicht mehr in der Hand dessen, der sich hier abgerackert hat. Die Kugel beginnt zu beben, hebt sich langsam von der Erde ab und schwebt gen Himmel. Und wirklich: Sie sieht aus wie eine Miniatur-Erde, dicht bepackt mit Pflanzen und Strömen von Wasser. Eine wohlige Heimat für Getier und Leben aller Art. Nur vielleicht ein bisschen klein. Ja, so ungefähr stelle ich mir die Erde vor, als noch keine Menschen darauf ihr Unwesen trieben.

Genesis 1 reloaded?

Der bildgewaltige Spot greift einige Motive auf, die uns aus der biblischen Schöpfungsgeschichte (1. Mose 1,1-2,4a) bekannt vorkommen dürften, wenn freilich auch die Reihenfolge gehörig durcheinander kommt und einiges auch unberücksichtigt bleibt. So wird im Spot nicht erzählt, woher denn eigentlich die riesige Kugel kommt, die der kräftige Herr hier bearbeitet. Sie ist das vorgegebene Setting, auf dessen Grundlage sich das Folgende abspielt, das tohu-wa-bohu des Anfangs. Die Dinge, die nun auf der Kugel angebracht werden, kommen nicht etwa aus dem Baumarkt, wie man es von einem Hornbach-Spot vermuten könnte. Man bedient sich vielmehr an dem Material, das unsere „reale Erde“ liefert. Wollte man also betont christlich sprechen, könnte man sagen: Die Schöpfung der kleinen Welt des TV-Spots bedient sich an Gottes Schöpfung.

Auch auf den Wechsel der Schöpfungstage („Da ward aus Abend und Morgen der x-te Tag“) wird durch die kurze Szene in der Badewanne angespielt, in die sich der fleißige Schöpfer des Spots am Abend begibt (Sekunde 16). Und schließlich, am Ende des Spots: ein zufriedenes Gesicht. Er „sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (Gen 1,31). Dann folgt der siebte Tag, die Ruhe, die Abgabe des Spatens an den Zuschauer: Meine Arbeit ist erledigt, ich bin fertig und ruhe mich aus. Und jetzt du!

Gesagt, getan!

Bei diesen ganzen Schöpfungs-Anspielungen finde ich einen Punkt besonders erwähnenswert. Während hier ein kleiner Planet komplett durch die Handarbeit des unrasierten Mannes geschaffen wird, läuft das in der Bibel doch etwas anders. Gott legt nämlich nicht Hand an, sondern Wort. Der erste biblische Schöpfungsmythos erzählt fast durchgängig: „Und Gott sprach […] Und es geschah so.“ In diesem Schöpfungsbericht der Bibel ist es nicht die Hand Gottes, die die Erde schafft, sondern das Wort Gottes (im zweiten Schöpfungsbericht in Gen 2,7  könnte man den Menschen durchaus als eine Handarbeit Gottes verstehen!). Der Spot hat an dieser Stelle noch kein „übernatürliches“ Element, sondern erzählt vielmehr die Geschichte eines fleißigen Handwerkers, der sich einen Planeten baut. Wo die Bibel vom „gesagt“ spricht, erzählt Hornbach vom „getan“.

Übernatürlich wird es im Spot schließlich auch erst dort, wo das „Wort“ im weitesten Sinne ins Spiel kommt. Nachdem der Mann alles getan hat, was zu tun ist, gibt er in einem lauten Schrei den ersten Ton von sich. Und plötzlich greift da eine Macht ein, von der vorher noch nichts zu spüren war. Die Kugel beginnt, sich gen Himmel zu bewegen. Die Schöpfung ist vollendet – doch nicht durch Menschenhand. Der hat zwar alles geformt, die letztliche Vollendung (das Hinaufschweben des Planeten) kann er jedoch nicht leisten. Sie kommt „von außen“. Wollte man die Parallelisierung mit der Schöpfung auf die Spitze treiben, könnte man das Hinaufschweben der Kugel gen Himmel als eine göttliche Bestätigung & Annahme des Schöpfungswerkes ansehen (Gen 1,31) – nur, dass es kein göttliches Schöpfungswerk ist, sondern das eines Menschen.

Am Ende bleibt, wie bei einem Werbespot nicht anders zu erwarten, die Werbe-Botschaft: Jetzt bist du dran. Erfülle dir deinen Traum, auch wenn er noch so unerreichbar scheint. Der Spot spielt gekonnt und gelungen mit Übertreibungen. Die Ebene, die hier angesprochen wird, ist eine, die weit über das menschliche Leistungsvermögen hinausgeht. Denn was zum Schluss passiert, kann ein Mensch auch mit der Hilfe des besten Baumarktes nicht vollbringen. Auch wenn er mir geradezu zuruft: Erschaffe deinen Traum – und sei es dein eigener Planet!

Vom Paradies zum Carpe diem

"Deine Zeit" ist die aktuelle Single der Berliner Band "Seeed".
„Deine Zeit“ ist die aktuelle Single der Berliner Band „Seeed“ (hier im Jahr 2006). Sie wurde im März 2013 veröffentlicht. (Bild: Scoob / de.wikipedia [Attribution], Wikimedia Commons.)
Azurblauer Himmel, dazu heiße Rhythmen und kaltes Eis. Keine Frage: in diese Strandidylle, die die Berliner Reggae-Dub-Dancehall-Band Seeed in ihrer aktuellen Single „Deine Zeit“ malt, lasse ich mich gerne mit hineinnehmen. Das Leben ist easy, entspannt und angenehm.

Doch leider ist das Glück nur von kurzer Dauer. Wolken ziehen auf, die den sonnigen Tag trüben: schlechtes Fernsehprogramm, schlechte Nachrichten, gähnende Monotonie des Alltags, fünf vor Zwölf, höchste Zeit zu intervenieren, weil die Garanten des Wohlstands und des Wohlergehens („Türme fallen, stehn im Schach“) sich gerade in Luft auflösen.

Seeed kontrastiert: erst weiß dann schwarz. Erst gut dann schlecht. Erst Party, dann Panik. Dabei geizt die Kapelle nicht mit biblischen Motiven, die sich wie Perlen einer Kette aneinander reihen.

Die Zwischenbilanz des ersten Schöpfungsberichtes „Und siehe, alles war sehr gut“ (1. Mose 1, 31) klingt an, wenn Seeed die Welt als „erste Wahl“ und „erste Welt“ qualifiziert. Ein Paradies, das mit einer der bekanntesten Phrasen des deuteronomistischen Geschichtswerkes charakterisiert wird: „Milch und Honig fließen“ (5. Mose 3,25; 5. Mose 31,20 uvm.).

Das Licht geht an, der Thron ist leer,
keiner kommt und teilt das Meer,
niemand sagt, uns wie es geht,
niemand weiß den geraden Weg.
Doch diese Zeit, ist deine Zeit,
und du meinst, du seist noch nicht so weit,
doch jeder Tag, ruft deinen Namen,
du weißt, du hast keine Wahl.
Diese Zeit ist deine Zeit.

 

Textzeilen aus dem Lied „Deine Zeit“.
Hier gibt’s den gesamten Liedtext.

Das Aufziehen der dunklen Wolken kommt dramaturgisch der Vertreibung aus dem Paradies gleich. Die sich anschließende dunkle Zeit ist vor allem durch die Abwesenheit einer charismatischen Führungspersönlichkeit und durch das Warten auf eine solche Person gekennzeichnet: „Niemand sagt uns wie es geht, niemand weiß, den geraden Weg.“

Die jüdisch-christliche Erwartung der Ankunft bzw. Wiederkunft des Messias klingt an. Ebenso der Exodus, der Auszug des Volkes Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten unter der Führung Moses, der das Meer teilte. Doch der Thron, der Ort Gottes in der Offenbarung des Johannes, ist leer. Dieses Bild korrespondiert mit der gefühlten Ohnmacht angesichts fehlender politischer Autoritäten.

Bewusst oder unbewusst wird heilsgeschichtliche Semantik von der Schöpfung über den Exodus bis zum Kommen des Messias aufgegriffen und mit dem Hier und Jetzt kontrastiert. Fazit: „Keiner kommt.“ Die Gegenwart wird dadurch als Zeit der Gottesferne, als Zeit der Abwesenheit Gottes wahrgenommen. Dieser Zeit kann niemand entkommen. Die Zeit der schlechten Nachrichten ist eine Zeit der Gefangenschaft. Das Warten auf Veränderung kommt einem Warten auf Godot gleich.

Die entscheidende Frage ist: „Wer kommt und kettet sich, die Welt ans Bein?“ Wer ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und diese Last zu tragen? Die Nähe zum Agnus Dei ist unverkennbar. „Christe, du Lamm Gottes, der du trägst die Sünd‘ der Welt“ ist die christliche Antwort auf die Frage, die Seeed stellt, selbst aber unbeantwortet lässt und stattdessen mit dem sanft modifizierten Jedi-Gruß „Möge die Macht mit ihm sein“ gönnerhaft ins „Star Wars“-Idiom abgleitet.

Die Lösung, die Seeed anbietet, um das Dilemma zu überwinden, drückt sich wesentlich in der Refrain-Zeile „Diese Zeit ist deine Zeit“ aus. Dem heilsgeschichtlichen Pessimismus, der nichts von Gott erwartet, wird ein zartes „Carpe diem“ vorangestellt, das zwischen den Zeilen zu hören ist.

Bernd Tiggemann (Pfarrer, Journalist und Musiker) leitet die Internetarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Der Autor Bernd Tiggemann (Pfarrer, Journalist und Musiker) leitet die
Internetarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen. (Foto: Jan Düfelsiek)

Bibelfeste Hörerinnen und Hörer werden in der Zeile „Jeder Tag ruft deinen Namen“ Anklänge an Jesaja 43,1 entdecken (Gott spricht: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.“) Aus den Berufungsgeschichten des ersten Testamentes dürfte das Motiv der mangelnden Qualifikation („Du meinst, du seist noch nicht so weit“) entlehnt sein.

Gegen den vermuteten Widerstand des Adressaten unterstreicht Seeed die eigene Botschaft durch immergleiche Wiederholungen des „Diese Zeit ist deine Zeit.“ Hier geht es darum, nicht nur die positiven Seiten des Lebens zu genießen, sondern selber aktiv zu werden und etwas gegen die dunklen Schatten (Herr der Ringe-Fans werden sich erinnern) zu tun.

Fazit der Band: Es gibt keine Alternative. Du musst das Heft selbst in die Hand nehmen. Augen zu und durch. Carpe diem.

Mein Fazit: Schade, dass Seeed trotz der zahlreichen Anspielungen auf biblische Texte und Motive die eschatologischen Aussagen der Bibel ignoriert und stattdessen für ein persönliches Engagement plädiert. Diese Haltung trägt einer von Parusieverzögerung charakterisierten Realität Rechnung, obwohl sie nicht damit rechnet, dass Gott Unmögliches möglich machen kann.

„Deine Zeit“ von Seed:

Ausgezeichnet!

(Bild: cbcastro/flickr unter cc-by-sa)
(Bild: cbcastro/flickr unter cc-by-sa)

TheoPop holt Bronze! Die Webfish-Jury hat gesprochen. Schon die Nominierung für den Webfish 2013  war für uns eine große Ehre. Darüber, dass wir am Ende tatsächlich auch eine Auszeichnung abräumen, freuen wir uns natürlich um so mehr. Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben!
 
TheoPop ist noch kein Jahr alt. Im Juni 2012 wurde aus der abstrakten Idee in einer Übung an der Universität Tübingen, ein kleines Blog zu gestalten und inhaltlich zu füllen, konkrete Wirklichkeit. Es hat sich seitdem viel verändert, das Blog wurde stetig erweitert und mit neuem Inhalt gefüllt. Die Auszeichnung zeigt uns, dass wir mit TheoPop ein (Blog-)Angebot ins Leben gerufen haben, das auf gute Resonanz stößt und eine wichtige, theologische Perspektive auf popkulturelle Phänomene eröffnet. Und das motiviert uns natürlich, auch weiterhin an der Beibehaltung, Verbesserung und dem Ausbau unseres Blogs zu arbeiten. Die To-Do-Liste ist lang (und sie wird immer länger), viele Ideen für die Weiterentwicklung sind, mehr oder weniger konkret, schon im Hinterkopf. Wir freuen uns auf das, was kommt!
 
Es gilt natürlich auch, an dieser Stelle unseren Lesern zu danken. Denn: Was wäre ein Blog ohne diejenigen, die es lesen? In diesem Sinne:

Vielen Dank für euer Interesse und eure Unterstützung, bleibt uns gewogen!

 

Der goldene Webfish ging übrigens an das Portal gemeindemenschen.de, auf dem zweiten Platz landete karmeliten.de. Wir gratulieren beiden herzlich – die Auszeichnung ist mehr als verdient! Hier die gesamte Pressemitteilung der EKD:

 

Das evangelische Portal www.gemeindemenschen.de gewinnt 2013 den goldenen WebFish. Aus rund 80 eingereichten Angeboten hatte eine Jury acht Angebote für die Online-Abstimmung über die besten christlichen Webseiten nominiert. Mit dem silbernen WebFish wird das Online-Angebot www.karmeliten.de des katholischen Karmelitenordens ausgezeichnet. Den WebFish in Bronze erhält www.theopop.de – ein Blog, das sich mit religiösen Phänomenen in der Populärkultur aus spezifisch christlicher Sicht auseinandersetzt.

Die Jury überzeugte beim Gewinner des mit 1.500 Euro dotierten goldenen WebFish das nutzwertige Konzept für ehrenamtlich Mitarbeitende in der Kirche, der dialogische Ansatz und die zeitgemäße Umsetzung des Service-Portals www.gemeindemenschen.de. Im Angebot finden sich Arbeitshilfen und Expertentipps, die Themen reichen von Anerkennung bis Zusammenarbeit. Es geht um die Kunst der Gesprächsführung und der geistlichen Leitung, um den Umgang mit Konflikten und den Schutz vor Überlastung. Verantwortet wird das Angebot vom Medienverband der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Der mit 1.000 Euro dotierte silberne WebFish geht an die Internetseite www.karmeliten.de. Die offizielle Präsenz des katholischen Karmelitenordens in Deutschland hat die Jury unter anderem mit der Verbindung von Sachinformationen mit großformatigen Bildern und Textimpulsen beeindruckt.

Die Verbindung von Glauben und Leben sprach die Jury beim Preisträger des bronzenen WebFish an, der mit 500 Euro Preisgeld verbunden ist. Auf www.theopop.de bloggen Tübinger Theologiestudierende und Dozenten über Religion und Popkultur – mal frech, mal hintergründig über Filme, Fernsehshows und Fußballhymnen.

Der EKD-Internet-Award „WebFish“ wird gemeinsam getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) und am Samstag, 4. Mai 2013 auf dem Kirchentag in Hamburg verliehen. Ab 11 Uhr wird der Jury-Vorsitzende, der sächsische Landesbischof und stellvertretende Vorsitzende des Rates der EKD, Jochen Bohl, die Gewinner im Ökumenischen Forum HafenCity, Shanghaiallee 12 Hamburg, auszeichnen.